"Achertäler Dom" wird die Pfarrkirche von Kappelrodeck liebevoll im Volksmund genannt, womit er nicht allein die äußerlichen Maße oder den warmen Ton des roten Sandsteines bezeichnen will. Er würdigt damit auch die dem Innern eigene Ausstrahlungskraft der Glasfenster und Altäre.
Die Geschichte unseres Ortes ist eng verbunden mit dem Namen des heiligen Nikolaus. Bereits im 11. Jahrhundert wurde in der Nähe der heutigen Kirche eine hölzerne Brücke über die Acher mit einer kleinen Kapelle errichtet, die dem heiligen Nikolaus geweiht war, der als Schutzpatron gegen Wassernot verehrt wird. Diese Kapelle gab, zusammen mit dem Rittergeschlecht der Röder, dem Ort Kappelrodeck auch den Namen.
Die geschichtlichen Ursprünge der Pfarrgemeinde Sankt Nikolaus liegen im 14. Jahrhundert. Seit der Loslösung von der Mutterpfarrei Oberachern im Jahr 1347 ist die Pfarrei Kappelrodeck eigenständig.
Die alte Sankt Nikolauskirche war eine typische Vertreterin der in der Ortenau häufigen Chorturmkirchen. Sie wurde um 1475 erbaut, mehrfach verändert und 1902 aufgrund des zu kleinen Innenraumes und schlechter Bausubstanz abgerissen.
Die 1902 bis 1907 erbaute, heutige Pfarrkirche Sankt Nikolaus wurde im neugotischen Stil unter Leitung von Johannes Schroth vom Erzbischöflichen Bauamt Karlsruhe errichtet. Sie ist dreischiffig, die Höhe des Turmes beträgt 76 Meter. 1977 wurde eine umfassende Innen- und Aussenrenovation und 1997 eine komplette Neueindeckung und Restaurierung des Kirchturms durchgeführt. 2008 wurde eine weitere Renovierung notwendig. In diesem Zuge erhielt der ganze Kirchenraum eine hellere, freundlichere und modernere Gestaltung. Unweit der Kirche steht seit 1983 ein Gemeindezentrum für verschiedene Zusammenkünfte und Veranstaltungen der kirchlichen Gruppen und Vereine zur Verfügung und wird rege genutzt.
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Tourist-Info Kappelrodeck
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